Der August-Themenabend des GRÜNEN-Ortsverbands Traunstein stand ganz im Zeichen der Geothermie. Sie ist neben Wind, Wasser, Sonne und Biogas ein fünftes Standbein zur Erzeugung erneuerbarer Energien.
Die GRÜNEN hatten hierzu Herrn Dipl.-Ing Thomas Neu von der pro G.E.O. Ingenieurgesellschaft eingeladen. Thomas Neu berichtete in einem informativen Vortag über die Möglichkeiten der Geothermie zur Strom- und Wärmegewinnung und über ein Projekt, das seine Firma nördlich des Gemeindegebiets von Traunstein plant. Geothermie ist die Nutzung der stets vorhandenen Wärme in großen Tiefen, die man an geeigneten Orten „anzapfen“ kann, um Strom und Heizungswärme zu gewinnen. Die ProGeo ist Spezialistin für Erzeugung von Strom aus Geothermie, möchte aber gerne mit Partner*innen auch die Wärme nutzen. „Wir können Strom – und zusammen mit Partnern auch Wärme“, so Thomas Neu.
„Wieviel kostet die Stadt der Kilometer gedämmte Rohre um die Wärmeleitung zu verlegen?“
Burgi Mörtl-Körner, 2. Bürgermeisterin
Diese Wärmenutzung, um Gebäude zu heizen, ist den Mitgliedern der GRÜNEN neben der Stromerzeugung besonders wichtig. Thomas Neu ging deshalb auch besonders auf die Wärme aus der Tiefe ein. Er sprach über Überlegungen, von der geplanten Anlage bei Litzlwalchen ca. 7 Kilometer Wärmeleitungsrohre bis nach Traunstein zu verlegen. Damit könnten in Traunstein große Abnehmer, wie zum Beispiel Schulen oder das Krankenhaus versorgt werden. Auf den Einwand von Wolfgang Wörner, dass bei dieser großen Entfernung wohl viel Wärme verloren gehe, meinte Thomas Neu, dass hier die Wärmeverluste bei etwa einem Grad liegen werden. Die Zweite Bürgermeisterin von Traunstein, Burgi Mörtl-Körner wollte dann wissen, was denn dann wohl ein Kilometer solch gut gedämmter Rohre koste. Laut Thomas Neu sollte das bei etwa einer Million Euro pro Kilometer liegen. Mehrere Teilnehmer meinten, dass bei diesen Kosten wohl keiner die Investition machen wird, worauf Thomas Neu erwiderte, dass die Bayerische Staatsregierung zur Einhaltung der Klimaziele sehr auf die Nutzung der Wärme aus Geothermie setze. „Man könne mit erheblichen Förderungen rechnen“, sagte Neu. Warum man denn nicht eine Anlage weiter im Süden errichtet, um nicht so lange und teure Rohrleitungen für Abnehmer in Traunstein errichten zu müssen, war das Thema der nun folgenden Diskussion.
Mina Himmelstoß erinnerte an entsprechende Pläne eines Investors direkt im Norden der Stadt, die dann aber im Jahre 2014 nicht realisiert wurden. „Oder vielleicht ginge etwas südlich von Traunstein“, war die Idee von Markus Ried aus Inzell. Doch Thomas Neu sah hier wenig Chancen für ein rentables Projekt: „Neuere geologische Untersuchungen ergaben hier wenig realistische Chancen für eine sinnvolle Nutzung“, sagte er. Fazit der Veranstaltung war, dass die Teilnehmer sich sehr für diese Art der erneuerbaren Energie interessierten. Jedoch sollte auf alle Fälle nicht nur Strom erzeugt, sondern auch die Wärme für Heizzwecke genutzt werden.
Wolfgang Wörner, August 2020
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