Wasserstoff – Wundermittel zur Rettung unseres Klimas?

Unser Februar-Themenabend drehte sich um „Grünen Wasserstoff“, der ja von manchem als Wundermittel zur Rettung unseres Klimas angesehen wird. 

Unser Mitglied Diplom-Ingenieur Wolfgang Wörner erörterte dieses Thema im Sailer Keller: „Grüner, also mit erneuerbarer Energie hergestellter Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, um die Klimaziele zu erreichen, aber sicher kein Allheilmittel“, so das Fazit seines Vortrags. 

Wasserstoff hat den großen Vorteil, dass man ihn speichern kann, aber zur Herstellung von grünem Wasserstoff braucht man große Mengen erneuerbarer Energie, also in erster Linie leistungsstarke Windräder oder auch Photovoltaik. 

In der von Ortssprecherin Martina Wenta geleiteten Diskussion plädierte Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner für den zügigen Ausbau der mittlerweile sehr preisgünstigen Windenergie, auch unter dem Gesichtspunkt, dass energieintensive Betriebe gerne dort sind, wo günstige Energie verfügbar ist.

„Wenn man aber Wasserstoff aus wind- oder sonnenreicheren Ländern importieren will, muss dieser für den Transport üblicherweise verflüssigt werden“, erklärte Wolfgang Wörner, und weiter: „Dabei bleibt von der eingesetzten Energie voraussichtlich nur ein Fünftel übrig, wenn man ihn hier wieder zu Strom macht“. Genaueres wird man erst in Zukunft wissen, da alles erstmal aufgebaut werden muss.

Stadt- und Kreisrätin Helga Mandl sagte dann, dass „die Industrie in Deutschland wettbewerbsfähig bleiben muss, auch wenn importierter Wasserstoff eingesetzt wird.“

Thomas Lang-Nachtnebel fragte, ob grüner Wasserstoff  in Deutschland eine große Rolle spielen werde. Klaus Körner konnte hier von der bereits in 2020 beschlossenen Strategie der Bundesregierung berichten, die „Wasserstofftechnologien als Kernelemente der Energiewende etablieren“ will. 
Mario Peuser will weniger Import von Grünem Wasserstoff und ihn vorrangig bei uns produziert sehen und ein anderer Gast berichtete von „intelligenten Stromzählern“, die es ermöglichen, weniger zu bezahlen, wenn z.B. viele Windräder billigen Strom erzeugen.


Auf eine Bemerkung des Bürgermeisters von Bergen, Stefan Schneider, dass auch beim Verbrennen von Hackschnitzeln oder Holzpellets CO2 entsteht, meldete sich Stadtrat Thomas Stadler und berichtete, dass leider bei den Planungen für die Turnhalle in Kammer ein gemeinsamer Antrag der Traunsteiner Liste und der Grünen abgelehnt wurde, anstelle von Pellets auch die Nutzung von CO2-freier Erdwärme zu prüfen.

Wolfgang Wörner / Februar 2022

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Verwandte Artikel