„Rückblick und Ausblick: Was haben Traunsteins Grüne in 2021 vor?“ war der Titel unseres jüngsten Grünen Themenabends, der wegen der Corona-Pandemie wieder online stattfand. Ortssprecher Wolfgang Wörner berichtete zunächst über den aktiven Wahlkampf für die Stadtratswahl im März, bei der die Grünen zweitstärkste Fraktion im Traunsteiner Stadtrat geworden sind. Dann berichtete er über unsere monatlichen öffentlichen Themenabende, die regelmäßig und ohne Unterbrechung stattgefunden haben, entweder im Sailer Keller oder online. Als Beispiel nannte er die Online-Veranstaltung im November über die Möglichkeiten des Bauens mit Holz, bei der eine Reihe von Fachleuten aus der Region mit den Teilnehmern diskutierte.
Für das Jahr 2021 hat sich der Ortsverband drei Schwerpunkt-Themen vorgenommen:
Als erstes diskutierten Mitglieder und Gäste über die Suche nach einem geeigneten Platz für das dringend benötigte Jugendzentrum: Jugendreferent Thomas Stadler berichtete von Überlegungen, ein Jugendzentrum am Skaterplatz im Gewerbegebiet der ehemaligen Kaserne einzurichten. Einhellige Meinung war, dass dies sicher ein guter Platz für die Jugendlichen aus den nördlichen Stadtvierteln wäre, für alle anderen ist er jedoch zu weit entfernt von Schulen und Bahnhof.
Dann ging es um die lokalen Betriebe in der Corona-Krise. Die Teilnehmer erzählten von gelungenen Aktionen, z.B. einem Bosna-Drive-in, den ein Gastwirt neben seinem Lokal eingerichtet hat. Aus den Berichten war zu entnehmen, dass Betriebe, die sich im Internet und in den sozialen Medien präsentieren und dort auch Online-Bestellungen annehmen, offensichtlich besser durch die Krise kommen als andere. Stadträtin Helga Mandl brachte es auf den Punkt: „Traunsteiner Firmen können schneller liefern als Amazon.“
Das Hauptthema der Traunsteiner Grünen im neuen Jahr wird jedoch der Klimaschutz sein.
Hierzu sollte neben der Photovoltaik auf den Dächern auch die Windenergie ausgebaut werden: Helga Mandl berichtete, dass der Stadtrat sich auf Initiative der Grünen um einen vom Bayerischen Staat zur Verfügung gestellten Windkümmerer beworben hatte, aber leider nicht zum Zuge gekommen ist. Sie sagte: „Wir brauchen mehr Windenergie, und in Traunstein sind sicher genügend Bürger bereit, in ein Windrad hier vor Ort zu investieren.“
Auf dem Bausektor sehen wir viel zu viel Einsatz von Materialien, die am Ende der Lebensdauer der Gebäude Sondermüll sein werden. Zweite Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner ist der festen Ansicht: „Wir müssen im Hausbau klimaschonend statt Beton viel mehr Holz einsetzen“. So könnte Traunstein beim geplanten Wohngebiet in Seiboldsdorf eine Vorreiterrolle einnehmen und entsprechende Vorgaben machen.
Holz ist in der Region durch die Bewirtschaftung der Wälder genügend vorhanden, hatten wir beim November-Themenabend von einem Förster erfahren und es muss hierfür definitiv kein stadtnaher Wald abgeholzt werden. Denn für die Grünen ist der Erhalt der Wälder rund um Traunstein ein zentrales Anliegen. Dr. Dorothea Störtkuhl bekräftigte dies mit den Worten: „Der Haidforst muss erhalten werden“.
Über das Klimaschutzkonzept der Stadt Traunstein berichtete schließlich Stadtrat Dr. Patrick Nepper: „Der Verkehr in Traunstein ist für die Umsetzung der CO2-Ziele ein wichtiger Stellhebel“ – und er erinnerte an den Beschluss des Stadtrats von 2019, dass alle zu beschließenden Maßnahmen auf ihre Auswirkungen auf das Klima zu bewerten sind.
Es gibt also viel zu tun für uns – und hinzu kommt der Wahlkampf für die spannende Bundestagswahl im Herbst, bei der wir wieder Veranstaltungen und Infostände organisieren werden.
Wolfgang Wörner / Januar 2021
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