Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
Unser Grüner OV diskutierte mit MdL Sanne Kurz im Sailer Keller
Sanne Kurz, Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Kultur und Medien hat sich intensiv mit dem Thema der Anfeindungen gegen Grüne befasst und diskutierte mit uns und unseren Gästen.
Ortssprecherin Martina Wenta sprach zunächst vom unguten Gefühl bei Grünen-Veranstaltungen: „Man weiß ja nicht, was kommt“.
Als ersten Grund für die Anfeindungen gegen uns Grüne führte Sanne Kurz an, dass Internet-Medien auf Werbeeinnahmen angewiesen sind und daher darauf abzielen, die Nutzer möglichst lange auf ihren Seiten zu halten. „Leider geschieht das oft durch Erzeugen von Neid oder sogar Hass“, so Sanne Kurz.
In der Diskussion vermutete Martina Wenta, dass wir Grüne mit unserer Begeisterung den Veränderungswillen vieler Menschen überschätzt haben könnten. Dem stimmte Sanne Kurz zu: „Das Beharrungsvermögen der Gesellschaft ist leider noch sehr groß, wie wir beim Gebäudeenergie-Gesetz erleben mussten.“
Kreis- und Stadträtin Helga Mandl erinnerte an die Anti-Grünen-Äußerungen von Hubert Aiwanger auf der Demonstration in Erding. Diese hatten unter anderem in manchen ländlichen Regionen Niederbayerns großen Anklang gefunden. Dazu meinte Sanne Kurz, dass derartige Äußerungen „leider auf fruchtbaren Boden fallen.“
Thomas Lang-Nachtnebel fragte sodann: „Was machen wir Grüne denn falsch, dass wir so viel Hass erfahren?“ Auch hier hatte Sanne Kurz Antworten: „Es gibt Leute, die stören sich an den vielen Frauen in unserer Partei, dass wir statistisch gesehen relativ viele ‚Studierte’ haben – und manche Leute verstehen unsere Sprache nicht.“
Helga Mandl sieht einen weiteren Grund: „Die Grünen haben sich im Laufe des vorletzten Jahres in der Mitte der Gesellschaft etabliert, die Umfragewerte lagen über Monate hinweg um die 23 Prozent und Habeck, Baerbock und Özdemir waren die beliebtesten Politiker des Landes.“ Sie analysiert das so: „Das gefiel anderen Parteien gar nicht, da auch sie um die Wähler der Mitte werben – auch das ist ein Grund, warum grüne Politik so schlecht geredet wird“.
Viele im Saal waren sich einig, dass wir Grüne eine andere Form der Kommunikation brauchen: „Alle sind auf TIKTOK, also müssen wir auch dort sein, auch wenn uns nicht gefällt, dass TIKTOK chinesisch ist.“ – „So funktioniert die Welt, da kommen wir nicht darum herum“, fügte Sanne Kurz hinzu.
Abschließend verkündete Martina Wenta eine erfreuliche Nachricht, die mit viel Beifall belohnt wurde: „2021 waren wir 50 Mitglieder in der Stadt und vor kurzem sind wir auf 63 angewachsen. Und in den letzten Tagen hatten wir vier weitere Neueintritte, davon zwei spontan in dieser Veranstaltung – insgesamt somit ein Plus von 34 Prozent“.
Wolfgang Wörner, März 2024
Bildunterschrift: Starke Grüne Frauen mit ihren Gäst*innen beim Diskussionsabend mit der Landtagsabgeordneten Sanne Kurz (vorne links).
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