Unter der Überschrift „Pazifist*innen bei den Grünen – austreten oder bleiben?“ trafen sich im Sailerkeller 12 Mitglieder der grünen Ortsgruppe, um sich über den Krieg in der Ukraine und über die Haltung zum Krieg im Allgemeinen auszutauschen. Den Abend eröffnete Ana Aigner, die (wie viele der älteren Grünenmitglieder) ihre politische Laufbahn als überzeugte Pazifistin begonnen hat. Sie erklärte den Begriff Pazifismus und seine Ziele. Es gibt davon verschiedene Ausprägungen, aber der Verzicht auf Gewalt zur Lösung von Konflikten liegt allen zu Grunde. Menschenrechte könne man mit den Mitteln des Krieges nicht schützen, führte Ana aus, denn er setze selbst die Menschenrechte außer Kraft und erzeuge neue Menschenrechtsverletzungen, deren Folgen lange anhalten, so die pazifistische Position.
Thomas, der in seinen jungen Jahren ebenfalls überzeugter Pazifist war, geht es vor allem um die Menschenrechte. Zum Beispiel um das Recht auf Selbstverteidigung, man könne bei einem brutalen Überfall wie in der Ukraine nicht einfach zusehen und müsse den Opfern helfen. Das Unrecht des Hitlerstaates würde heute noch andauern, hätten die USA nicht eingegriffen, so seine Meinung. Während der anschließenden Diskussion schloss sich der größte Teil der Anwesenden im Wesentlichen dieser Sichtweise an. Helga Mandl wies auf die Situation der Flüchtenden aus dem Kriegsgebiet und die besondere Problematik der Kriegsdienstverweigerer hin. Das Konzept der Nationalstaaten und Grenzen stellte Kristof in Frage und äußerte als überzeugter Internationalist die Hoffnung, dass Freizügigkeit und die allgemeine Verbreitung der Demokratie in Zukunft Kriege verhindern würde. Burgi sah im Augenblick keine andere Möglichkeit als Ukraine zu unterstützen, äußerte sich aber besorgt über die zunehmende Eskalation des Krieges. Schließlich merkte Ana an, dass, durch Rüstung und Krieg gewaltige Schäden für die Umwelt verursacht werden. Die Anwesenden waren sich einig in der Hoffnung, dass der Krieg bald beendet werden wird, und auch darin, dass Pazifist*innen weiterhin ihren Platz bei den Grünen haben.
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