WAS MAN LIEBT, BETONIERT MAN NICHT

DISKUSSION DES OV TRAUNSTEIN UND GÄSTEN ÜBER FLÄCHENVERBRAUCH

In Traunstein sind in den letzten Jahren viele Hektar Land verbraucht worden: Ein neues Gewerbegebiet ist an der Südspange entstanden, ein weiteres entsteht gerade zwischen Kreisverkehr und Kiesgruben an der Straße nach Siegsdorf. Im Haidforst konnte eine Bürgerinitiative Schlimmeres verhindern, trotzdem sind dort viele Bäume gefällt worden. Neue Wohngebiete sind auf dem ehemaligen Fußballplatz oder an der Kampenwandstraße entstanden oder sind in Planung, beispielsweise in der Daxerau. Mit diesem Situationsbericht eröffnete Ortssprecher Wolfgang Wörner eine öffentliche Veranstaltung der Traunsteiner Grünen zum Thema Flächenverbrauch in Traunstein. Als Titel der Veranstaltung wählten wir den Slogan „Was man liebt, betoniert man nicht“.

GEWERBEGEBIETE

Stadtrat Wilfried Schott machte ein klare Aussage: „Wir sollten uns alle bemühen, die Ressource Boden nicht weiterhin so leichtfertig wegzugeben“. Maria Behrendt stimmte dem zu: „Ich ärgere mich besonders über den immensen Flächenverbrauch für die neuen Gewerbegebiete im Süden“, sagte sie. Mario Peuser meinte, „dass wir in Traunstein mehr als genug Gewerbegebiete haben“. Ines Nachtnebel findet, dass die riesigen Parkplätze vor den Supermärkten und Discountern eine gigantische Landverschwendung sind: „Warum ging man da nicht in die Höhe und die Tiefe?“, fragte sie. Klaus Herold hatte gleich einen Lösungsvorschlag: „Man muss nur so bauen, dass die Leute auch in die Tiefgarage reinfahren wollen, in Salzburg geht das ja auch“.

WOHNUNGSBAU

Beim Wohnungsbau sahen die Teilnehmer das Thema Flächenverbrauch etwas differenzierter, speziell wenn die Wohnungen zentrumsnah entstehen und bezahlbar sind. Mario Peuser hätte es schön gefunden, wenn an der Kampenwandstaße auch ein paar Mehrfamilienhäuser entstanden wären. Thomas Lang-Nachtnebel meinte ergänzend, dass in letzter Zeit viele Wohnungen im Hochpreissegment entstanden sind: „Eine Bäckerei-Fachverkäufern kann sich das doch nicht leisten“, sagte er. Und Helga Mandl fügte hinzu: „Wir brauchen mehr Sozialwohnungsbau, der Flächenverbrauch hierfür ist doch gering“. Gabi Franke hätte zusätzlich gerne ein Mehrgenerationenhaus gesehen und meinte: „In anderen Städten gibt es schon funktionierende Projekte, wo jung und alt erfolgreich zusammenleben.“ Und mit Blick auf das zu entwickelnde Bahnhofsgelände sagte Maria Behrendt: „Wir brauchen endlich ein Jugendzentrum. Ich glaube, dass die Stadt nicht sieht, wie wichtig das ist.“ Und mit Blick auf die vielen ungenutzten Gebäude in der Innenstadt forderte Helga Mandl, dass endlich für Traunstein ein Leerstandskataster erstellt wird.

FAZIT

Ergebnis der Diskussion war, dass wir Grünen Mitglieder und unsere Gäste dem Flächenfraß für Gewerbe in Traunstein ablehnend gegenüberstanden, beim Neubau von bezahlbaren Wohnungen aber akzeptieren können, wenn hierfür auch mal wertvoller Boden verloren geht. Wolfgang Wörner

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