LZwei Kreistagsthemen, die insbesondere auch die Traunsteiner Bürgerinnen und Bürger betreffen, hatte sich Sepp Hohlweger ausgesucht. Er ist Sprecher der Grünen Fraktion im Kreistag des Landkreis Traunstein und er war vom Grünen Ortsverband in den Sailer Keller eingeladen worden, um über die Arbeit im Kreistag zu sprechen. Die Veranstaltung wurde moderiert von Ortssprecherin Martina Wenta.
Thema Nr. 1 war der „Campus“, also der Ableger der Hochschule Rosenheim, der am Traunsteiner Bahnhof entsteht. 600 bis 700 Studentinnen und Studenten sollen hier lernen und forschen. Trotz der zu erwartenden Fördergelder des Freistaats ist der Campus „eine große Herausforderung für den Landkreis“, so Hohlweger.
Alle Wortmeldungen aus dem Publikum betrachteten den Campus positiv, doch gab es einige Fragen und Anmerkungen.
Hildegard Waldherr fragte sich: „Was machen die Studenten abends, wir haben ja kaum Ausgehmöglichkeiten?“, worauf Stadt- und Kreisrätin Helga Mandl meinte, dass da sicher Privatleute interessante Ausgehmöglichkeiten entstehen lassen werden.
Sepp Kaindl betonte, dass bei den Ausbildungsangeboten nicht nur an „Master“, sondern auch an angehende Meister gedacht werden soll.
Yola Schmitz wollte wissen, ob man durch den Campus mehr Autoverkehr erwartet. Sepp Hohlweger antwortete, dass ein Parkhaus entstehen wird, dass aber hoffentlich viele Studenten am daneben liegenden Bahnhof ankommen werden und dass natürlich auch der Busverkehr eine Rolle spielen wird.
Das passte gut zum zweiten Thema Hohlwegers: der öffentliche Nahverkehr. Die Grünen sind starke Befürworter von Verkehrsverbünden. Heute braucht man oft noch zwei Tickets, wenn man mit dem Bus und anschließend mit der Bahn eine Strecke bewältigen will. „Wenn wir gute Verbindungen haben, können berufstätige Paare auf ein Zweitauto verzichten, und anstelle für ein Auto bleibt die Kaufkraft für andere Anschaffungen in der Region“, so Hohlweger. Auf eine Frage nach Rufbus-Systemen berichtete Helga Mandl vom „Rupi“, einem Rufbussystem in sieben Gemeinden im Osten des Landkreises. Der Betreiber hat einfach die Haltepunkte vervielfacht, was dazu führte, dass die Leute eine Haltestelle ganz in ihrer Nähe finden. „Die Fahrgastzahlen haben sich dadurch im ersten Halbjahr verfünffacht“, so Mandl.
Traunsteins Zweite Bürgermeisterin und Kreisrätin Burgi Mörtl-Körner sagte zum Abschluss: „Die Arbeit des Kreistags ist in der Öffentlichkeit vielleicht nicht besonders sichtbar, aber dort werden weitreichende Entscheidungen gefällt“. Darauf machte Trostbergs Zweite Bürgermeisterin und Kreisrätin Marianne Penn noch aktiv Werbung für eine Kreistags-Kandidatur: Man kann in den Ausschüssen viel von seinen Erfahrungen einbringen.“
Die nächste Kreistagswahl ist am 8. März 2026.
Wolfgang Wörner, September 2024
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