Janecek zur Elektromobilität

Stadtrat Wilfried Schott, Kreisvorsitzende Helga Mandl, der Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek und die Stadt- und Kreisrätin Burgi Mörtl-Körner

MOBILITÄT IN DER ZUKUNFT, IN TRAUNSTEIN UND ANDERSWO

MOBILITÄT IN DER ZUKUNFT, IN TRAUNSTEIN UND ANDERSWO

ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNG VON BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN IM „SAILER KELLER“

Vor ein paar Wochen untersuchten die Traunsteiner Grünen zusammen mit einer größeren Gruppe von Radlern und dem Stadtplaner Paul Bickelbacher per Fahrrad  die Stadt Traunstein. Jetzt wollten die Grünen sich weiter über Mobilitätskonzepte für die Zukunft informieren. Zu diesem Zweck luden sie den Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek in den Sailer Keller zu einer öffentlichen Veranstaltung ein, an der zahlreiche Gäste teilnahmen und sich mit Diskussionsbeiträgen einbrachten.

Janecek war schon vor Jahren bekanntgeworden, als er sich beim Europäischen Gerichtshof das Recht auf saubere Luft in München erstritt. Janecek sagte, dass in Deutschland die Autolobby einen sehr großen Einfluss auf die aktuelle Regierung hat und er meinte: „Wenn man wirklich wollte, dann könnte in Deutschland in 15 Jahren der gesamte Verkehr emissionsfrei sein“. Janecek meint, dass der Eisenbahnverkehr gefördert werden müsse, aber das Auto werde in ländlichen Regionen weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Janecek war mit seinem eigenen Elektroauto gekommen, das er während der Veranstaltung an der Ladestation im Bahnhofstunnel „auftankte“.

In der Diskussion berichtete Achim Kraus, dass er gerade aus einer Kleinstadt in Österreich kommt, wo es alle 30 Minuten ein Busverbindung gibt. Er beklagte, dass es keinen bayernweiten Verkehrsverbund gibt, der die Benutzung von Bahn und Bus viel einfacher machen würde.

Helga Mandl fragte nach dem zukünftigen Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge, worauf Janecek meinte, dass der Staat diese zur Verfügung stellen müsse, aber die Industrie gleichzeitig attraktive Elektroautos anbieten müsse.

Inge Kämpfl berichtete vom Car-Sharing-Elektroauto in Waging und fragte in die Runde: „Wie kann man die Akzeptanz für Elektromobilität in die Köpfe der Menschen bringen?“ Da meldete sich Klaus Herold aus Traunstein, der seit 12 Jahren überzeugter Fahrer eines Hybrid-Autos (Elektro- und Benzinmotor) ist. Er berichtete, dass er in dieser Zeit schon vier seiner Freunde überzeugt habe: „Alle vier haben sich ebenfalls so ein Fahrzeug zugelegt“, so Herold. 

Ernst Holl erzählte, dass er schon immer ohne Auto zurechtkomme. Er lobte besonders den Traunsteiner Rufbus, den er regelmäßig nutzt. „Wir könnten doch einen Elektro-Rufbus in Traunstein einführen“, so seine Idee.  Stadträtin Burgi Mörtl-Körner ist auch Rufbus-Fan und sie hofft, dass dieser nach Ablauf der Subventionen weiterbetrieben werden kann.
Zum Abschluss sprach Ortsvorsitzender Wolfgang Wörner noch über die momentan von der Autoindustrie so gepriesenen Software-Updates für Dieselautos: „Diese Updates reduzieren tatsächlich den Stickoxid-Ausstoß, aber gleichzeitig geht der Verbrauch und der Ausstoß von klimaschädlichen CO2 und Partikeln nach oben“ so Wörner. Die einzige aktuell wirklich funktionierende Lösung ist seiner Meinung nach eine „Hardware“-Lösung, bei der mit Hilfe eines Katalysators und Zugabe von AdBlue-Harnstofflösung die Stickoxide in Stickstoff und Wasser umgewandelt werden. „Reine Software-Updates bringen in der Summe für Umwelt und Klima nichts“, meinte Wörner. Wolfgang Wörner

(07.09.2017)

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