Diese Frage untersuchte unser Mitglied Felix Weiß aus Traunstein in seiner Masterarbeit an der Technischen Hochschule Ingolstadt.
Beim Grünen Themenabend im April stellte er seine Ergebnisse vor und lud zur Diskussion hierüber ein.
„In den großen Städten gibt es mittlerweile viele kommerzielle Anbieter von Car-Sharing, aber auf dem Land rentiert sich dies für diese Firmen kaum. Hier dominieren entweder Vereine, die von Ehrenamtlichen getragen werden oder es gibt Gemeinden, die in Eigenregie ein Car-Sharing betreiben“, berichtete Felix Weiß.
„Und in manchen Städten bieten Stadtwerke neben der Versorgung mit Wasser und Energie schon Mobilitätslösungen an, wie z.B. Car-Sharing“, hatte er weiterhin herausgefunden.
Seine Untersuchung ergab, dass es auch in ländlichen Regionen ein großes Potential gibt, und dass in manchen kleinen Gemeinden erfreulicherweise schon Car-Sharing angeboten wird.
In der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde zeigte sich, dass Car-Sharing in kleineren Gemeinden eine sehr lokale Angelegenheit ist. Alle Nutzer leben am Ort und sie fahren die Autos, die in der Nähe ihrer Wohnungen stehen.
Eine große Ausnahme hierbei ist Car-Sharing Traunstein e.V. (CST), das an diesem Abend durch die beiden Vorstände Wilfried Schott und Thomas Lang-Nachtnebel vertreten war. Sie berichteten, dass CST auch Mitglieder aus anderen Städten habe, die die CST-Autos nutzen, wenn sie auf Besuch im Chiemgau sind.
Anna-Sophia Körner sah hierin ein Zukunftsmodell, indem Busse und Bahnen sich nicht nur in der Stadt sondern auch auf dem Land mit Car-Sharing-Angeboten verknüpfen.
Felix Weiß untersuchte in seiner Masterarbeit nicht nur Car-Sharing, sondern auch das Teilen von Fahrrädern. Ergebnis war, dass dies nur in großen Städten attraktiv ist, aber nicht im ländlichen Raum. Eine Ausnahme sind Lastenfahrräder, die in manchen Orten von Ehrenamtlichen oder von den Gemeinden selbst verleihen werden.
Stadträtin Helga Mandl erzählte dann von einer Idee: Lokale Fahrradhändler verleihen Lastenräder, mit denen online bestellte Waren von lokalen Geschäften ausgeliefert werden, z.B. von Studenten des neuen Campus Chiemgau, die sich damit etwas Geld verdienen wollen. „Das wäre dann schneller als Amazon“, so Helga Mandl.
Wolfgang Wörner / April 2021
Foto: Bea Bode
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